Fledermauskundliche Erfassungsmethoden in der gutachterlichen Praxis

Der Kurs „Fledermauskundliche Erfassungsmethoden in der gutachterlichen Praxis“ bietet Ihnen eine Übersicht und einen Einstieg in die Erfassungsmethoden für heimische Fledermausarten. Sie erhalten einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen und eine Einführung in die gängigen Methoden der Fledermauserfassung. Ziel des Kurses ist neben dem Kennenlernen fledermauskundlicher Erfassungsmethoden die Schärfung des Bewusstseins, welche Methode für welche Fragestellung sinnvoll einsetzbar ist. Durch die Einordnung der Methoden in Fallbeispiele erhält der Kurs einen hohen Praxisbezug. Im Verlauf des Workshops finden sich immer wieder praktische Übungen und eine halbtätige Exkursion, bei der die Methoden praktisch erlebt werden können. Die Teilnehmer:innen erhalten hierbei die Möglichkeit eigene Fragestellungen und Erfahrungen einzubringen und mit den Referent:innen zu diskutieren. Die Kursinhalte richten sich nicht nur an Fachgutachter:innen, sondern auch an andere Berufsgruppen mit thematischem Bezug z.B. Behördenvertreter:innen, die einen Überblick über die gängigen Methoden und deren Einsatz in der Fledermauskunde erhalten wollen.
Zentrales Element des Kurses ist der gemeinsame Austausch zwischen allen Beteiligten. Hierfür haben wir auch entsprechend Zeit für die soziale Interaktion eingeplant.

Kursinhalte:

  • Theoretische Grundlagen: Sie lernen die zentralen fledermauskundlichen Methoden im Grundsatz kennen. Gemeinsam schätzen wir anhand von Fallbeispielen deren Einsatzszenarien und Eignung entsprechend der zu bearbeitenden Fragestellungen ein.
  • Einführend werden die rechtlichen und fledermauskundlichen Anforderungen an eine artenschutzrechtliche Prüfung besprochen und eingeordnet.
  • Folgende Methoden werden im Kurs besprochen: Bioakustische Erfassung, Quartierbestimmung, Kastenmonitoring, Netzfang und Radiotelemetrie.
  • Alle Methoden werden hinsichtlich der Auswahl der technischen Hilfsmittel und der zu erwartenden Ergebnisse besprochen. Z.B. die Auswahl des Netzmaterials und des Standorts beim Netzfang oder das Erkennen von Gebäudequartieren und natürlichen Quartieren von Fledermäusen, Planung und Umsetzung einer Ausflugbeobachtung und -zählung, etc.
  • Zusätzlich wird in einem Block das Thema Fledermaushandling und Hygiene, sowie das Thema Arbeitsschutz bei der Fledermauserfassung thematisiert.
  • Praktische Umsetzung: Wir setzen alle Methoden in einen praktischen Bezug und berichten aus unserer beruflichen Praxis, sodass Sie direkte Anknüpfungspunkte zu Ihrer Arbeit ziehen können. Das Equipment ist vor Ort verfügbar und kann entsprechend auch praxisnah erprobt werden.
  • Umgang mit Daten und deren Analyse: Wir vergleichen die Methoden hinsichtlich der zu erwartenden Daten. Wir geben Hinweise zur Datenhaltung und Auswertung. Wir ordnen die Ergebnisse mit Ihnen gemeinsam ein.

Praktische Übungen:

  • Wir finden immer wieder die Zeit während des Kurses praktische Aspekte der vorgestellten Methoden zu besprechen und selbst zu üben.
  • Während einer halbtägigen Exkursion suchen wir Baumhöhlen und natürliche Quartiere im Wald auf. Vor Ort erfahren die Teilnehmer:innen Details zur natürlichen Quartiernutzung und vergleichen diese mit der Nutzung von Fledermauskästen. Am örtlichen Beispiel vertiefen wir die Kenntnisse über die Habitatansprüche heimischer Arten. Ein weiterer Exkursionsschwerpunkt ist das Kennenlernen von Netzfangmaterial und die Einführung in die Auswahl guter Fangstandorte. Am Abend findet ein gemeinsamer Netzfang statt, bei dem wir parallel bioakustische Erfassungen durchführen werden.

Zielgruppe:

  • Fachgutachter:innen
  • Forschende
  • Behördenverteter:innen